Samstag, 8. Februar 2014



„Ich bin das Problem. Ich habe Angst davor mich in Therapie zu begeben und ich habe Angst davor mich nicht in Therapie zu begeben. Wenn ich normal wäre, versteht ihr…wenn ich morgens einfach aufstehen könnte, dann wäre die Welt in Ordnung. Die meisten kleben wenn sie sich geschnitten haben ein Pflaster auf die Wunde und machen einfach weiter.“
Und was tust du?“
„Ich blute weiter. Nur so funktioniert man doch…nur so kann man leben, oder? Ihr versteht schon, man muss weiter machen, egal was passiert.“
So möchtest du leben?“
„Ich habe Freunde.“
Internet-Freunde?“
„Genau!“
Du wirst nicht wieder gesund indem du mit Fremden redest...du willst doch nicht dafür sorgen, dass du wieder zu dem Mädchen wirst das du einmal warst.“
„Ich will auch nicht wieder so sein. Warst du nie unten?“
Deprimiert? Klarich mein ab und zu mal.“
„Ich red‘ nicht von deprimiert, weil dein Hund tot ist. Ich mein, wenn man das Gefühl hat dass man nichts mehr verlieren kann…wenn’s dir egal ist ob du weiterlebst. Die Art deprimiert…kennst du das?“
Nein
„Okay, aber ich. Eure Welt besteht aus Alkohol und Partys, aber ich leb‘ wo anders. Wo ich lebe…bin ich der Versager- die es zu nichts bringt. Ich geh kaputt. Wie kann ich den Dämonen in meinem Kopf entkommen? Ich gebe keinem die Schuld…was ich bin ist krank, dass weiß ich. Dass ich Ihnen früher nicht die Wahrheit gesagt habe…tut mir furchtbar leid! Deswegen war ich ja so depressiv. Das Geheimnis hat mich förmlich zerquetscht. Wisst ihr denn wie das ist einen Teil von sich zu verstecken? Besonders einen den man hasst! Es mag vielleicht verrückt klingen, aber erwischt zu werden…ist echt befreiend. Und zwar weil das verstecken aufhört. Also ich brauche Hilfe! Ich will endlich diese Gedanken aus dem Kopf bekommen. Es ist furchtbar. Es ist krank. Ich hasse es. Und ich find es auch schön…und es hat alles in mir zerrissen.“
Ich muss mir ganz sicher sein, dass du dir nichts antun wirst.“
„Sind doch nur Narben, ich bin über alles hinweg.“
Hast du in letzter Zeit an Selbstmord gedacht?“
„JA!“
Und was hält dich davon ab? Was ist denn bloß los mit dir?“
„Gar nichts!“
Lässt du überhaupt jemanden an dich ran?“
„Nein!“
Es wird dir nicht besser gehen- Lass uns reden.“
„Ich geh ins Bett!“
Ich weiß nicht wie ich dir helfen soll.“
„Kannst du nicht“
Aber vielleicht könnte ich dir helfen, wenn ich wüsste was in deinem Kopf vor sich geht.“
„Du kannst gar nichts tun.“

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